Vita
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Am
06.08.1978
im Iran als „Revolutionskind“ und letztes von vier Kindern geboren,
lebte ich mit meinen Eltern, meinen beiden Brüdern und meiner
Schwester und über dreißig Katzen die ersten sieben Lebensjahre in
einem großen Haus mit Swimmingpool, Garten und einer schönen Straße,
in der man mit den Nachbarskindern bis spät abends spielen und auf
die Autos klettern durfte.
1985
entschieden meine Eltern, Iran zu verlassen, da besonders mein
ältester Bruder, der gerade vor Vollendung seines fünfzehnten
Lebensjahres und somit kurz vor dem Einzug in die Reservisten-Armee
stand, in Gefahr lebte. Zunächst blieben wir in der Türkei, wo wir
mit dem Illegalenstatus kein Schulrecht hatten und die türkischen
Schulen nicht besuchen durften. Unseren Eltern blieb nur, uns in
einer der verhassten Privatschulen der islamischen Republik Iran
einzuschulen.
Im
Winter 1985
ging unsere Reise weiter über die Deutsche Demokratische Republik
direkt nach Westberlin, wo wir Asyl beantragten. Nach mehreren
Aufenthalten in verschiedenen Flüchtlingsunterkünften in Berlin und
Karlsruhe, wurden wir im
April 1986
nach Heidelberg zugewiesen, wo wir eine Sozialwohnung für die Dauer
unseres Asylverfahrens erhielten. Hier lebte ich, ging zur Schule,
tanzte in der Altstadt und nutzte die Zeit mit Freunden, Familie und
Jobs.
Im
Juni 1998
schloss ich die Schule mit Abitur ab, kam mit dem Beruf Logopädie in
Berührung und nutzte die Zeit mit diversen Praktika, bis ich nach
einer zweiten Bewerbung eine der begehrten zehn zu vergebenden
Ausbildungsstellen auf eintausend Bewerbungen im
Oktober 2000
an der Heidelberger Kopfklinik in der „Stimm- und Sprachabteilung“
antreten durfte.
Nachdem ich
2004
an der Schule für Logopädie des Universitätsklinikums Heidelberg/
Sprachabteilung meine Urkunde zur staatlich geprüften Logopädin
erhalten hatte, arbeitet ich in der logopädischen Praxis Logopädie
Direkt, wo ich bald die Fachleitung und zuletzt die stellvertretende
Betriebsleitung bis zum Ende meiner Anstellung im
Dezember 2018
bekleidete. Ab
Januar 2019
war der Beginn meiner eigenen Reise, auf der ich viel Neues gelernt
und viel Altes neu gestaltet habe.
Meine Familie und die Erfahrungen in meiner Schatzkammer machen mich
sicher und dankbar. Seit
Ende 2019
bin ich zum einen im Rahmen des Bundesprojektes „Weil Sprache der
Schlüssel zur Welt ist“ als zusätzliche Sprachfachkraft in einer
Sprachkindertagesstätte vor Ort und begleite in Zusammenarbeit mit
einer Fachberatung, dem Träger und den Einrichtungsleitungen die
Fachkräfte,
die Kinder und ihre Familien, um bestmöglichste Qualität im Bereich
Inklusion, Zusammenarbeit mit Familien und alltagsintergrierte
Sprachbildung zu erreichen und weiter zu entwickeln. Als
selbstständige Referentin und Fortbildnerin führe ich
Denkwertkstätte, Workshops und Forbildungen mit dem Schwerpunkt
„Mehrsprachigkeit“ und „Kulturelle Vielfallt“ durch.